Evangelische Kirchengemeinde Kraftsdorf

Weihnachtliches Orgelkonzert am 03.01.2025 mit Matthias Grünert in Kraftsdorf

Am Abend des 3. Januar 2025 hatte unsere Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf zu einem ganz besonderen und nicht alltäglichen Orgelkonzert in die Kirche St. Peter und Paul nach Kraftsdorf eingeladen. Im Rahmen seiner Orgelfahrt zum Neuen Jahr konnten wir dazu Matthias Grünert, den Kantor der Frauenkirche zu Dresden, begrüßen. Drei Tage lang vom 3. bis 5. Januar gab er insgesamt 10 Konzerte in seiner ehemaligen Wahlheimat Thüringen, unter anderem in Ronneburg, Camburg, Frauenprießnitz und Hermsdorf. Nun war der auch von den Fernseh-Gottesdiensten aus der Dresdner Frauenkirche bekannte und hervorragende Kantor und Organist zum ersten Mal zu Gast in Kraftsdorf, für Pfarrer Kurzke, für uns als Kirchengemeinde sowie zahlreiche Besucher aus Nah und Fern eine große Freude. Für sein stimmungsvolles und mitreißendes Konzert an unserer 1848 erbauten und in den 2000er Jahren umfangreich restaurierten Poppe-Orgel hatte er sich „Musik der Klassik zum Jahresauftakt“ ausgesucht. Es erklangen Orgelwerke von bekannten Komponisten wie Carl Philipp Emanuel Bach, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart sowie von weniger bekannten Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts. Zum Ausklang des Tages waren dies meist leisere, gefühlvolle und wohl tuende Stücke, man konnte sowohl Flötentöne als auch kraftvolle Orgelwerke auf sich wirken lassen und einfach die Musik und die Stimmung in der festlich geschmückten Kirche genießen. Mit einer lautstarken Zugabe setzte Matthias Grünert noch einmal ein markantes Zeichen seines großartigen Könnens auf der Königin der Instrumente. Unsere Poppe-Orgel macht ein solch traumhaft schönes Konzert auch möglich, dafür sind wir sehr dankbar. Und wir danken Matthias Grünert und dem Team der Orgelfahrt für dieses wunderbare musikalische Erlebnis. Die Orgelfahrten in Thüringen, bei denen jedes Konzert sein eigenes auf die jeweilige Orgel abgestimmtes Programm hat, stehen regelmäßig und mehrmals im Jahr im Terminkalender des sympathischen Kantors. Deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn es zu gegebener Zeit ein Wiederhören und Wiedersehen mit ihm gibt.

Monika Grzanna

 

Gedanken zur Jahreslosung 2025

„Prüft alles und behaltet das Gute“, so lautet sie kurz und knapp, die Jahreslosung für 2025. Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen legt sie für jedes neue Jahr fest und auch für jeden einzelnen Tag des Jahres werden Bibelverse, ein Liedvers oder ein Gebet bestimmt. Nachlesen kann man diese Mut machenden und tröstenden Geleitworte in einem kleinen Büchlein, das von der Evangelischen Brüderunität in Herrnhut herausgegeben wird. Für 2025 liegt bereits die 295. Ausgabe dieser Losungen vor und für viele Menschen auf der ganzen Welt beginnt damit der neue Tag.
Die Jahreslosung für 2025 stammt aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki im 5. Kapitel. Paulus gibt damit gute Anleitungen zum Handeln und zu einem guten Leben, die auch für uns heute eine große Aussagekraft haben. Doch was hat es mit dem gewichtigen Wort, alles zu prüfen und das Gute zu behalten auf sich? Damit befasste sich Pfarrer Christian Kurzke ausführlich in seiner Predigt beim Gottesdienst am Neujahrstag in der Harpersdorfer Kirche. Der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt zum Rückblick auf das alte und zum Ausblick auf das neue Jahr. Was lief gut und war erfolgreich, was ging schief und machte Sorgen? Und was wird wohl das neue Jahr für uns bringen?
Die Jahreslosung gibt uns dazu einen guten Rat mit auf den Weg. Alles sollen wir prüfen, so heißt es am Anfang. Schaffen wir das, alles zu hinterfragen und zu prüfen, denn Prüfungen an sich rufen auch unangenehme Erinnerungen hervor, nicht alle Prüfungen im Leben gehen gut aus. Alles prüfen heißt aber schon, alles genau anzuschauen, auch die Dinge, die wehtaten, die mit Angst, Sorgen, Verlusten, Unfällen oder schrecklichen Erfahrungen verbunden waren. Oft schaffen wir es nicht, allein damit fertig zu werden. Dann brauchen wir Hilfe von Angehörigen, Ärzten und Therapeuten. Und vor allem brauchen wir die Gewissheit, dass Gott bei uns ist, dass er uns in seinen Armen hält und uns hilft, so Pfarrer Kurzke. Denn auch Gott prüft, was gewesen ist, aber er wird uns das, was wir falsch gemacht haben, nicht für immer anrechnen und vorhalten. Wenn wir Fehler eingestehen und bereuen, wird uns vergeben und das ist die Grundlage, alles zu prüfen. Vergebung heißt dabei, dass wir die Schuld nicht ewig tragen müssen, denn die trägt ein anderer für uns am Kreuz, so der Geistliche weiter.
Alles zu prüfen, darin sieht Pfarrer Kurzke eine große Jahresaufgabe, bei der wir aber nicht nur das Schwere und Fehlende, sondern vor allem das Positive und das Gute in unserem Leben und Alltag sehen sollen. Daraus ergibt sich für ihn die zweite große Herausforderung, nämlich das Gute zu behalten. Aber was ist das eigentlich, das Gute? Vor allem heute in unserer schnelllebigen und sich ständig verändernden Zeit voller Widersprüche und Zukunftsängste. Egoismus und ein Leben ohne Rücksicht auf die Mitmenschen, die Natur und die Welt insgesamt gehören sicher nicht dazu.
Als Christen sind wir da in einer etwas anderen Situation. Die Bibel ist unser Leitfaden für alles Gute, so geben uns die 10 Gebote eine klare Orientierung. Die Frage nach dem Guten beantwortet der Prophet Micha ganz einfach so: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“. Die Liebe nennt er zuerst, wir sollen andere einfühlsam und respektvoll behandeln. Und wir sollen demütig sein vor Gott, ihn fragen, was er von uns will und ihn ehren. Daraus ergibt sich für Pfarrer Kurzke der zentrale Maßstab: “Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“, so steht es bei Markus im 12. Kapitel. Was darunter zu verstehen ist, schreibt uns Gott nicht vor, doch an vielen Stellen der Bibel gibt es Beispiele dafür wie Hungrige speisen, Fremde beherbergen, Kranke besuchen, nach einem Streit vergeben. Meist weiß unser Herz von selbst, wie wir Liebe üben können und das kann auch unser Kompass durch das neue Jahr sein.
Ein weiterer Aspekt ist ebenso wichtig: wenn wir das Gute behalten, dann können und sollen wir das weniger Gute loslassen, wir können uns selbst und anderen vergeben und müssen das Schlechte nicht ewig mit uns herumtragen. Damit wird unser Leben leichter, auch wenn wir trotzdem immer wieder Lasten zu tragen haben.
Zum Abschluss seiner Predigt gab Pfarrer Kurzke den Besuchern folgendes mit auf den Weg: „So lädt uns die Jahreslosung ein, mit offenen Herzen und offenen Händen in die Zukunft zu gehen. Wir müssen nicht festhalten, was unser Leben schwer macht, es reicht, wenn wir das Gute behalten. Ein Jahr lang können wir ausprobieren, wie wir mit Liebe und Weisheit prüfen und festhalten, was Gott uns an Gutem zutraut“.

Monika Grzanna

 

Advent und Weihnachten in unseren Kirchen 2024

Von Nikolaus bis Krippenspiel, so kann man die Advents- und Weihnachtszeit in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf zusammenfassen. Wie in jedem Jahr ist der Monat Dezember auch für uns als Gemeinde mit unserer Pfarrerfamilie, den vielen Ehrenamtlichen, den Chören, den Kindern und Jugendlichen der Krippenspiele eine vielfältige, abwechslungsreiche und sehr schöne und ebenso eine sehr arbeitsintensive Zeit. Am Ende sind alle eifrig bei der Sache und erfüllen ihre Aufgaben mit viel Einsatz und großer Freude, denn alle Jahre wieder wollen wir die frohe Botschaft der Geburt des Gottessohnes in unsere Dörfer tragen und mit unvergesslichen Erlebnissen verbinden.
Dies ist uns mit Sicherheit auch in diesem Jahr gelungen. In zahlreichen stimmungsvollen und traditionellen Gottesdiensten und Konzerten an den Adventssonntagen in unseren Kirchen sowie in der Gaststätte „Käseschänke“ in Kaltenborn haben wir uns auf die Ankunft von Jesus Christus am Heiligen Abend vorbereitet. Hervorzuheben ist dabei die Andacht am Nikolaustag am 6. Dezember in der Niederndorfer Kirche. Der Heilige Nikolaus kommt zwar nicht in der Bibel vor und ist in der katholischen Kirche zu Hause, aber inzwischen hat er auch in den evangelischen Kirchen Einzug gehalten, weil wir uns beschenken lassen wollen und auch selbst etwas verschenken möchten. Nikolaus war quasi im Auftrag Gottes unterwegs und half den Menschen seiner Zeit, wo er nur konnte. Er linderte Nöte aller Art, half Schiffbrüchigen und war ein fröhlicher Geber. Ähnlich wie Jesus Christus tat er viel Gutes gegen Not und Leid nach dem Motto, dass man nicht wegschauen, sondern einfach helfen sollte, wo es möglich ist.
Ein sehr wichtiger Bestandteil in der Advents- und Weihnachtszeit ist unbestritten die Musik. Sie macht diese besondere Zeit erst richtig schön und festlich. Für kein anderes kirchliches und weltliches Fest wie Weihnachten gibt es so viele wunderschöne Lieder, Kantaten und Musikstücke. In unserem Gesangbuch sind 72 Weihnachtslieder enthalten, mit Abstand die meisten. Gerade hier im mitteldeutschen Raum spielen das Singen und Musizieren in den Kirchen seit Martin Luther eine herausragende Rolle. Deshalb werden vor allem die altbekannten und schönen Lieder in den Gottesdiensten oft und sehr gerne gesungen und von unseren Organisten begleitet. Auch an zwei Konzerten konnten sich die Zuhörer erfreuen. Am 14. Dezember erklang eine Adventsmusik in der Rüdersdorfer Kirche, die der Kirchenchor sowie der eigens ins Leben gerufene Gospel-Projektchor gestalteten, beide unter der Leitung von Brigitte Hahn. Diese Veranstaltung hat eine lange Tradition und wurde von den zahlreichen Besuchern begeistert aufgenommen. Das Gleiche gilt für das Adventskonzert mit dem Akkordeonorchester „gOldfinger“ der Musikschule Fröhlich aus Gera am 22. Dezember in der Reichardtsdorfer Kirche. Es war ebenfalls gut besucht und auf alle Fälle ein weiterer gelungener Baustein zur Belebung dieser schönen Kirche.
Schnell verging die Zeit und schon stand der Heilige Abend als Höhepunkt der Weihnachtszeit vor der Tür. Unsere festlich geschmückten Kirchen bildeten die prachtvolle und einladende Kulisse für fünf Gottesdienste mit Krippenspielen in Niederndorf, Kraftsdorf, Pörsdorf, Mühlsdorf und Rüdersdorf. Einige hundert Besucher erlebten die Weihnachtsgeschichte mit der Geburt Christi nach dem Evangelisten Lukas im 2. Kapitel des Neuen Testaments, lebensnah und niveauvoll dargestellt von zahlreichen Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Konfis und Vorkonfis-als klassisches oder modernes Krippenspiel. Mit großem Einsatz hatten sich alle Akteure als Maria und Josef, Könige, Hirten und Engel intensiv darauf vorbereitet, fleißig geprobt und überzeugten einmal mehr mit ihrem Spiel. Die Gottesdienste leiteten Pfarrer Christian Kurzke und Pastorin Claudia Rammelt. In seiner Predigt widmete sich Pfarrer Kurzke dem Frieden auf der Welt und dem Weihnachtsfrieden Gottes. Beide haben es zurzeit schwer. Wir denken dabei besonders an den Nahen Osten, die Ukraine und den Anschlag in Magdeburg. In diese bedrohten und unsicheren Zeiten hinein ist Weihnachten geworden und Gottes Sohn kommt trotz allem zur Welt. Mit dieser Geburt beginnt eine neue Geschichte für uns alle, Gott selbst kommt in Gestalt eines kleinen Kindes zu uns Menschen, denn er wird heute wie damals vor 2000 Jahren im Stall von Bethlehem dringend gebraucht, so Pfarrer Kurzke. Diese Geschichte mit Maria und Josef, den Hirten und Königen lässt den Geistlichen nicht los, führte er weiter aus, denn der Engel sagt: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“. Dieses Versprechen in der Heiligen Nacht bedeutet für Pfarrer Kurzke, mit  Zuversicht zu hoffen und zu glauben, das Licht und die Hoffnung der Geburt Christi weiter zu tragen in den Alltag der Menschen, dabei nicht zu resignieren, sondern zu sagen: Mit Gottes Hilfe und Gottvertrauen schaffen wir es, gegen alle Sorgen und Ängste anzukämpfen und uns den Weihnachtsfrieden in guten wie in schweren Zeiten zu bewahren.

Monika Grzanna

 

Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft. (B. Brecht) Aus der Jugend in den Krieg - Warum Gedenken wichtig bleibt

Am 17. November war in diesem Jahr Volkstrauertag. Jedes Jahr im November wird dieser Tag vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge zur Erinnerung und des Gedenkens der vielen Soldaten, die im 2. Weltkrieg ihr Leben lassen mussten und zur Mahnung zum Frieden, ausgerichtet. Seit mehr als 70 Jahren engagiert sich der Volksbund.

„Wann wird man je verstehn...“- die Zeile aus diesem aus der Ukraine stammenden Volksliedes „Sag mir wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben“ ist jetzt leider noch aktueller denn je! Jeden Tag überfluten uns Nachrichten über den Tod von Kämpfenden im Krieg und Opfern auf beiden Seiten, nicht nur im Nahen Osten, sondern auch aus Europa. Und es sind junge Männer, die ihre Familien einst allein lassen mussten, tausende sind es auch jetzt in unserer heutigen Zeit. Wir dürfen das nicht vergessen!

Und da gibt es Menschen, die sich das zu Herzen nehmen und dafür sorgen, dass dieses Gedenken auch sichtbar wie zur Mahnung an nachfolgende Generationen erhalten bleibt. Seit Jahrzehnten engagiert sich Frau Roswitha Riess auf dem Kraftsdorfer Friedhof. Sie kümmert sich dort ehrenamtlich um die Kriegsgräber und pflegt sie liebevoll.  

„Große Hochachtung und Wertschätzung für Sie!“, solche Worte erhielt sie dieses Jahr im Sommer von Frau Sonja Walther, einer 93- jährigen, sehr rüstigen Frau aus Gera, die als vierzehnjähriges Mädchen ihren Landdienst in Kraftsdorf leistete und miterleben mußte, wie der Krieg vor der Haustür stattfand. Frau Walter hat der OTZ am 4. Mai 2024 ein Interview gegeben, in dem sie von dieser schlimmen Zeit für die Bevölkerung zu erzählen wußte, und sie schrieb über die, die sich für andere aufopferten und manchmal sogar ihr eigenes Leben riskierten. Und hier kreuzen sich die Leben der beiden hier erwähnten Frauen: Sonja und Roswitha. Beide wissen vom sinnlosen Tod der beiden Jungen am 14. April 1945, die auf dem Kraftsdorfer Friedhof ruhen. 2 Kreuze erinnern an den 15-jährigen Günter und den 16 -jährigen Siegfried die in unserem Dorf, hinter Rosi's Grundstück am Waldrand in den letzten Kriegstagen durch amerikanische Schüsse gestorben sind.

Mir fällt da der Refrain des eindringlichen Liedes vom Liedermacher Hannes Wader ein, das so aktuell ist: „Und auch Dich haben sie schon genauso belogen, so wie sie es mit uns heute immer noch tun und Du hast ihnen alles gegeben, Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben.“

Danke möchten wir an dieser Stelle den beiden engagierten alten Damen sagen für ihre so wichtige Arbeit zur Erinnerung und Mahnung für den Frieden im Kleinen, wie im Großen.

Marion Pfeifer, Gemeindekirchenrat Rüdersdorf-Kraftsdorf

 

 

Gottesdienst zur Friedensdekade in Harpersdorfam Samstag, 09.11.2024

Die Sonntage im November sind in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf traditionell Gedenktage an die Verstorbenen des letzten Kirchenjahres, die auf unseren Friedhöfen bestattet wurden. In den Gottesdiensten am Ewigkeits- oder Totensonntag, am Buß- und Bettag sowie am Volkstrauertag verlesen wir ihre Namen und zünden eine Kerze für sie an. Am Volkstrauertag kommt das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt hinzu.
Eine weitere Tradition pflegen wir ebenfalls in den meist grauen Novembertagen. Das ist der Gottesdienst zur FriedensDekade, eine bundesweite und über 40-jährige ökumenische Aktion der Kirchen und Friedensgruppen. Am Abend des 9. November 2024 fand unser Friedens-Gottesdienst in der Kirche zu Harpersdorf statt. Ein denkwürdiger Tag am 35. Jahrestag des Mauerfalls und am 86. Jahrestag der Reichskristallnacht 1938, wie Pfarrer Christian Kurzke eingangs hervorhob.
Zahlreiche Besucher hatten sich in der Kirche eingefunden. Auf das Thema des Gottesdienstes wurden sie mit der Titelmusik zum Film „Schindlers Liste“ eingestimmt, vorgetragen von Ole Lenzen, Verena Hemman und Johanna Kurzke an Orgel, Violine und Trompete. Sie übernahmen zum großen Teil auch die weitere musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, später gesellte sich noch Ida Hemmann mit ihrer Flöte hinzu.
Hauptanliegen war die Bitte um Frieden und für ein Ende der Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und überall auf unserer Erde, um Stärkung für alle Menschen, die sich für den Frieden einsetzen sowie um Gottes Frieden für unser Land und für uns alle.
„Erzähl mir vom Frieden“, so lautete das Motto des Gottesdienstes. Dazu hatten sich gemeinsam mit Pfarrer Christian Kurzke und Pastorin Claudia Rammelt zahlreiche Kinder und Jugendliche des Kinderchores, der Jungen Gemeinde sowie die große Gruppe der Konfirmanden und Vorkonfirmanden lange gut vorbereitet und viele Gedanken gemacht, die sie nun ihren Eltern, Großeltern und der Gemeinde in Wort und Lied sehr eindrucksvoll vortrugen. In einem umfangreichen Gebet für den Frieden auf unserer Welt schilderten die jungen Menschen die schlimmen Zustände in den Ländern, in denen Krieg und Gewalt herrschen. Leider sind das immer noch viel zu viele und nicht nur die aus den Nachrichten bekannten Länder. Friederike Kurzke und Larissa Müller dachten über den Frieden auf der Welt und den inneren Frieden nach und fragten sich, warum Menschen Krieg führen, warum besonders die Kinder so sehr unter Kriegen leiden müssen und warum es so schwer ist, Frieden zu schaffen. Beide waren sich jedoch sicher, dass sie selbst und die Menschheit die Hoffnung und den Glauben an den Frieden nicht aufgeben dürfen.
Unterstrichen wurde dies alles durch die Kraft der Musik mit Liedern wie „Es ist Krieg“, vorgetragen vom Kinderchor, dem Gemeindelied „Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ und John Lennons Friedenshymne „Imagine“ von 1971. Darin forderte er seine Zuhörer auf, Barrieren zu überwinden und sich für eine gerechtere und friedlichere Welt einzusetzen und blieb dabei trotz seiner Zweifel hoffnungsvoll. Auch die biblische Lesung aus dem Buch des Propheten Micha im Alten Testament verlieh dieser Hoffnung Ausdruck. Im 4. Kapitel heißt es: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“. Schwerter zu Pflugscharen war ein bekanntes und wichtiges Symbol der Friedensbewegung und der Kirchen der DDR in den 1980er Jahren.
Nach dem Fürbittengebet mit Konfirmanden und Vorkonfirmanden aus Frankenthal und Töppeln folgte der eindrucksvolle und immer wieder bewegende Schlusspunkt mit Udo Lindenbergs Antikriegssong von 1981 „Wozu sind Kriege da?“, interpretiert vom Kinderchor und Pfarrer Kurzke. Geben auch wir die Hoffnung nicht auf, dass diese Zeilen nicht für immer aktuell bleiben, sondern mit Gottes Hilfe endlich wieder Frieden geschaffen wird.


Monika Grzanna

Erfolgreiches Benefizkonzert zum Erntedankfest am 06.10.2024 in Reichardtsdorf

Die Werbung hat sich gelohnt und die Freude war groß, denn mehr als 60 Besucher folgten am Sonntag, dem 6. Oktober 2024 der Einladung der Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf und kamen zum Erntedank-Benefizkonzert mit der Heger-Band in die Kirche zu Reichardtsdorf. So viele Besucher, darunter viele Reichardtsdorfer, hatte die schmucke Kirche im Goldgrund bei Bad Köstritz schon lange nicht mehr gesehen.
Zur Band gehören Uwe Kaselowsky als Leiter, Bassist und Sänger, die Gitarristen und Sänger Albrecht Heger und Heiko Siegel sowie Peter Griegoleit am Schlagzeug. Mit ihrem Konzert wollten sie sich bei der Kirchengemeinde bedanken, denn mit dem Einverständnis des Gemeindekirchenrates und von Pfarrer Christian Kurzke dürfen die Musiker die Kirche als ihren Probenraum nutzen, was sie seit August eifrig tun. Ein weiterer Grund für dieses Konzert ist den Musikern ein Herzensanliegen. Sie möchten die Kirche wieder mit Leben füllen und für das kleine Dorf mit nur wenigen Gemeindemitgliedern auch für künftige Generationen erhalten. Uwe Kaselowsky initiierte im Vorfeld bereits eine Spendenaktion, die 1.000,00 Euro erbrachte. Weitere 450,00 Euro kamen als Spenden der Konzertbesucher hinzu. Damit kann der Gastank für die Heizung wieder befüllt werden, damit hier auch in der kalten Jahreszeit die Proben der Band weiter gehen und auch Gottesdienste und andere Veranstaltungen stattfinden können.
Mit ihrem Konzertprogramm aus Rockmusik und Countrymelodien hat die Heger-Band die Herzen und Seelen des Publikums im Sturm erobert. Vom ersten bis zum letzten Song, unter anderem von Pink Floyd, Bob Dylon, Neil Young, Barclays James Harvest und John Denver gingen die Besucher begeistert mit. Christliche Lieder in deutscher und englischer Sprache, darunter die Eigenkomposition von Uwe Kaselowsky „Alles wird gut“, kamen ebenfalls sehr gut an. Hihglights des Konzerts waren einmal mehr so beliebte und bekannte Ostrocktitel wie „Am Fenster“ von City und „Das Gänselieschen“ der Klaus Renft Combo. Der herzliche Applaus und die Spendenfreude der Zuhörer waren der schönste und verdiente Lohn für die Band.
Der Auftakt ist jedenfalls geglückt und weitere Projekte zur Bereicherung des Gemeindelebens sind angedacht. Uwe Kaselowsky und seine Mitstreiter sind offen und willens für weitere Konzerte, auch mit anschließendem Beisammensein und für Workshops zum Erlernen von Instrumenten für alle Altersgruppen. Auch das Gelände um die Kirche soll in Ordnung gebracht werden, damit wurde bereits begonnen. Ein Teil des Zauns am Friedhof wird auf Initiative einer Reichartdsdorfer Familie gemeinsam mit Ehrenamtlichen aus dem Ort erneuert. Weitere Ideen von Einwohnern und Besuchern sind ebenfalls willkommen.
Den Erntedanksonntag würdigte Lektor Karl-Heinz Kümritz aus Gera während des Konzerts mit einer Andacht zum Thema Dankbarkeit. Erntedank ist zwar nur einmal im Jahr, doch Grund zum Danken haben wir eigentlich an jedem Tag. Das Danken für viel Gutes im Leben sollte zu einer gesegneten Gewohnheit werden, denn so Manches kann nur mit Gottvertrauen und Gottes Segen gelingen, so der Lektor.
Als Kirchengemeinde danken wir ganz herzlich den Musikern, die ihre Premiere bravourös meisterten sowie allen Helfern für ein stimmungsvolles und bewegendes Konzerterlebnis.

Monika Grzanna

 

Familien-Gottesdienst zum Schulbeginn in Rüdersdorf am 11.08.2024

Der Start ins neue Schuljahr ist schon seit einigen Jahren auch für unsere evangelische Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf ein guter Anlass, dies mit einem Familien-Gottesdienst zu würdigen. Am Sonntag, dem 11. August 2024 wurde dazu in die Kirche zu Rüdersdorf eingeladen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche vom Schulanfänger bis zum Abiturienten, darunter Konfirmanden und Vorkonfirmanden, hatten sich mit ihren Eltern und Großeltern im Gotteshaus eingefunden. Ebenso nahmen Lehrer und Gemeindemitglieder sehr gerne daran teil, wohl wissend, dass dieser Gottesdienst immer etwas Besonderes ist.
Unser Pfarrerehepaar Christian Kurzke und Claudia Rammelt bereiteten ihn in bewährter Weise mit vielen guten Ideen vor und bezogen die Kinder und Jugendlichen aktiv ein, für Lesungen, Fürbittengebet und weitere Mitmachaktionen. An letzteren konnten sich alle Besucher beteiligen, was sehr viele auch taten. Der Gottesdienst stand unter dem Thema „Alles hat seine Zeit“. Im Alten Testament im Buch des Predigers Salomo (Kohelet) im 3. Kapitel geht es genau darum. Der Bibeltext beginnt mit den Worten „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde, gefolgt von einer langen Aufzählung wie bspw. geboren werden und sterben, pflanzen und ausreißen, weinen und lachen, klagen und tanzen, Steine wegwerfen und Steine sammeln, suchen und verlieren, lieben und hassen, Streit und Friede, um nur mal einige Dinge zu nennen. Alles im Leben und in unserer Welt hat seine Zeit, wir leben mit ständiger Vergänglichkeit und Neubeginn. Zeit ist ein wichtiger Faktor, Zeit brauchen wir für viele Dinge in unserem Leben. Und so forderte Claudia Rammelt die Besucher auf, zu sagen, wofür sie Zeit brauchen. Viele verschiedene Dinge, auch aus dem Bibeltext, wurden benannt. Gott schenkt uns seine Zeit, die wir gut nutzen sollten, denn Zeit ist ein kostbares Gut. Wenn wir anderen Menschen unsere Zeit schenken, machen wir ihnen und uns selbst eine Freude. Daraufhin waren die Besucher angehalten, ganz konkret zu überlegen und aufzuschreiben, wem und wofür sie demnächst einen Teil ihrer Zeit schenken wollen. Das passende Lied wurde auch dazu gesungen: Meine Zeit steht in deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach‘ es fest in dir.
Wieviel Zeit uns auf Erden vergönnt ist, wissen wir nicht. Zum großen Teil besteht unsere Lebenszeit aus Arbeit und Pflichten, aber wir brauchen auch Zeit für Ruhe und Erholung, um uns zu stärken und neue Kraft zu schöpfen, so Pfarrer Kurzke. Deshalb bat er zum Schluss des Gottesdienstes alle Schulanfänger, Schüler, Konfirmanden und Vorkonfirmanden nach vorn in den Altarraum und segnete sie für die Anforderungen des neuen Schuljahres. Auch die gesamte Gemeinde empfing Gottes Segen für den Sonntag und die neue Woche, wie es in jedem Gottesdienst üblich ist. Auf diese Weise wunderbar gestärkt konnten alle wieder in ihren Alltag starten. Das folgende Abschlusslied vermittelte ebenfalls diese frohe Botschaft, in dem es heißt: Halte zu mir, guter Gott, heut‘ den ganzen Tag, halt‘ die Hände über mich, was auch kommen mag.

Monika Grzanna

 

Kirchenratssitzung an den Tesseteichen im August 2024

Am 8. August 2024 trafen wir uns, die Mitglieder des Gemeindekirchenrates Rüdersdorf-Kraftsdorf mit unserem Pfarrer Christian Kurzke an einem ganz anderen und besonders schönen Ort zur Sitzung. Wir verließen das Gemeindezentrum Rüdersdorf und tagten stattdessen auf der Wiese an den Tesseteichen, die uns durch die Gottesdienste am Feiertag Christi Himmelfahrt seit vielen Jahren bestens vertraut ist. Wir genossen den sonnigen Sommerabend  in Gottes wunderschöner Natur, denn mittlerweile hat sich dort einiges verändert. Die neuen überdachten Sitzgruppen waren genau der richtige Ort zum produktiven Beraten und zielgerichteten Entscheiden der zahlreichen Punkte auf der Tagesordnung. Das gemütliche Beisammensein mit Rostern vom Grill gehörte ebenso dazu. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Zimmerermeister Guido Bräuner aus Kraftsdorf bedanken, der die einladenden und sehr ansprechenden und stabilen Sitzgruppen mit seinen Azubis und Mitarbeitern angefertigt und aufgestellt hat. Ein Ausflug in den Tessegrund ist damit sehr zu empfehlen und wir werden sicher auch ab und zu an diesen stimmungsvollen Ort zurückkehren.

Monika Grzanna

 

Gottesdienst im Grünen am Johannistag 2024

Der Johannistag am 24. Juni ist seit alters her ein besonderer Tag, für die Landwirtschaft, das tägliche Leben und nicht zuletzt für die Kirche. Bekannt ist vielen Menschen, dass an diesem Tag Spargel und Rhabarber zum letzten Mal auf den Tisch kommen, die Johannisbeeren reif sind und viele Kräuter wie auch das Johanniskraut in voller Blüte stehen und geerntet werden können. Für die Christen ist der 24. Juni der Gedenktag für Johannes den Täufer, den Vorläufer Jesu Christi. Aus diesem Anlass finden vielerorts Gottesdienste und Andachten statt, die gerne unter Gottes freien Himmel verlegt werden. Auch für unsere evangelische Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf war dies geplant. Nach dem Auftakt im vorigen Jahr konnten wir am Sonntag. dem 23. Juni 2024 wieder einen solchen Gottesdienst im Garten der Familie Grzanna in Niederndorf feiern.
Bei herrlichem Wetter mit viel Sonne, angenehmer Wärme und Vogelgezwitscher hatten sich einige Besucher am Berg über dem Ort mit Blick zur Kirche eingefunden. Pfarrer Christian Kurzke leitete den Gottesdienst, unterstützt von Ole Lenzen am Keyboard und Monika Grzanna. Schöne Lieder erklangen und luden zum Mitsingen ein. Alle waren froh gestimmt und genossen die Zeit und das Beisammensein mitten in der Natur am Kreuz.
In seiner Predigt wünschte Pfarrer Kurzke den Zuhörern gleich zu Beginn eine schöne Adventszeit, was zunächst für ziemliches Erstaunen sorgte. Die Aufklärung ließ nicht lange auf sich warten, denn das Hauptthema des Gottesdienstes war natürlich Johannes der Täufer mit seiner Geschichte. Die Adventszeit kann durchaus schon am Johannistag beginnen, so Pfarrer Kurzke. Am 24. Juni, genau ein halbes Jahr vor Jesus kam Johannes zur Welt. Die adventliche Geschichte dazu wird in den Gottesdiensten am 3. Advent im Lukasevangelium erzählt. Und ab dem Johannistag sollten wir uns darauf vorbereiten und die Zeit bis zum Advent, der Ankunft Jesu, auch schon als solche feiern. Johannes sagte, dass die Menschen verstehen und sich bewusst sein sollten, wer da kommen wird. Darüber predigte der wilde Geselle, nicht in Kirchen, sondern an allen möglichen Orten und selbst in der Wüste. Bekannt sind Worte von ihm wie „Der nach mir kommt, ist stärker als ich“ und „Jesus muss wachsen, ich aber muss abnehmen“. Starke Worte, die sagen, dass sich Johannes nicht so wichtig nimmt, die Ankunft von Jesus Christus dagegen stellt er als etwas sehr Bedeutendes in den Vordergrund.
Was können wir daraus für uns und unser Leben ableiten? Pfarrer Kurzke gab dazu viele Anregungen. Es sei wichtig, als Christ erkennbar zu sein, gute Worte zu finden, die Hoffnung und Zuversicht auslösen, besonders in schwierigen Zeiten. Pessimisten seien nicht gefragt, besser sei es immer, wenn Christen über persönliche Erlebnisse berichten, bei denen der Glaube Gutes bewirkt, geholfen und wieder neue Kraft geschenkt hat.
In diesem Sinne wünschen wir mit Paul Gerhardts schönem Kirchenlied „Geh‘ aus, mein Herz und suche Freud‘“ eine sonnige, erholsame und gesegnete Sommer- und Adventszeit.

Monika Grzanna

 

Gottesdienst zum Fest der Vereine in Rüdersdorf am 09. Juni 2024

Anfang Juni 2024 wurde in Rüdersdorf wieder einmal groß gefeiert, drei Tage lang lud die Schalmeienkapelle zu ihrem 75-jährigen Jubiläum ein. Am Sonntag, dem 9.Juni fand das Fest der Vereine statt und unsere Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf durfte den besonderen Tag mit einem Fest-Gottesdienst eröffnen. Wir alle und ganz besonders unser Pfarrer Christian Kurzke haben uns über die erneute Anfrage sehr gefreut und sofort begeistert zugesagt. Zeigt es doch, dass unsere Mitwirkung bei diesem besonderen Jubiläum ausdrücklich gewünscht wird.
An Erfahrung für die Vorbereitung und Durchführung eines solchen besonderen Gottesdienstes an einem ungewöhnlichen Ort, in der Kornhalle der Rüdersdorfer Agrar GmbH, mangelt es indes nicht. Bereits 2019 und 2022 haben wir als Kirchengemeinde mit Gottesdiensten zum guten Gelingen des Schalmeien- und Sportlerfestes in besagter Kornhalle und im Festzelt auf dem Sportplatz beigetragen.
Diesmal ging es im Gottesdienst um das Wachsen und Werden und um das Reich Gottes in dieser Welt. Die biblische Lesung aus dem 4. Kapitel des Markus-Evangeliums stimmte darauf ein. Es ist das Gleichnis vom Senfkorn, das gerade mal ein bis zwei Millimeter klein ist, wenn es ausgesät wird und doch innerhalb eines Jahres bis zu zwei Meter hoch wachsen kann. Damit ist es größer als alle Kräuter der Erde und die Vögel unter dem Himmel können unter seinen Zweigen in seinem Schatten wohnen. Pfarrer Kurzke griff das Gleichnis in seiner Predigt auf. Jesus Christus sagte auch: Im Kleinen liegt Großartiges, alles muss klein beginnen und irgendwann ist es groß. Kinder sind bei der Geburt klein, sie wachsen aber schnell heran und man staunt und freut sich darüber. Auch den Organisatoren dieses Festes ging es so. Sie erinnerten sich dabei an das Fest im Jahr 2019 und an die vielen Aufgaben, die mit viel Kraft, guter Planung und Organisation zu erledigen waren. Dabei müssen unbedingt viele Menschen mithelfen, dann wird es gut. Und genau so ist auch das Reich Gottes, so Pfarrer Kurzke. Er erinnerte an das Gespräch mit dem Vorstand der Schalmeien, der ihm sagte: „Ihr seid als Kirche zwar kein Verein in dem Sinne, aber wir freuen uns, wenn ihr wieder mitmacht.“ Die Freude war auf beiden Seiten groß, denn die Kirche gehört zum Dorf und das Dorf in die Kirche, so wird das Reich Gottes greifbar und erlebbar, betonte der Geistliche und forderte die zahlreichen Besucher auf, sich vom fröhlichen Gesang der Chöre einfach anstecken zu lassen in diesem Fest-Gottesdienst.
Pfarrer Kurzke fragte bei den Proben die Kinder des Kinderchores, wo das Reich Gottes ist. Die Antwort lautete schlicht und einfach: im Himmel. Wir Erwachsenen fragen uns das genauso. Die Konfirmandengruppe hat in einer Wortwolke viele Orte zusammengetragen, wo das Reich Gottes zu finden ist, zum Beispiel in der Festhalle, in Kliniken, zu Hause, in Schulen und Kindergärten, im Kino und Theater, in den Kirchen und überall, wo Menschen sind und zusammen kommen. Zu sehen war dies auf einer Grafikpräsentation. Die Chorkinder hatten eine weitere Aktion zum Reich Gottes vorbereitet und überlegt, wie das Reich Gottes wohl ist. Die Antworten waren vielfältig und treffend: es ist friedlich, unendlich, laut, gerecht, ordentlich, cool, schön, liebevoll, leise, geheimnisvoll, friedlich, warm und groß.
„Und alles muss klein beginnen, dann wächst es und es gelingt, wie ein Fest, das schön war und von dem noch lange begeistert erzählt wird“, damit schloss Pfarrer Kurzke seine Predigt.
Ja, es war ein sehr schönes Fest und ein bewegender, fröhlicher und optimistischer Fest-Gottesdienst. Von beiden wird man sicher noch lange und gerne erzählen. Der Herr im Himmel hat alles behütet und gut gelingen lassen und wir können voller Dankbarkeit zurück blicken. An dieser Stelle sagen wir von Herzen Danke an alle, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben, um den Fest-Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis zu machen, vor allem unserem Pfarrer Christian Kurzke, der Chorleiterin Claudia Rammelt, dem Kirchenchor Rüdersdorf und dem Kinderchor, dem Konfi-Gottesdienst-Projektchor, Ole Lenzen am Keyboard, Verena und Ida Hemmann an Violine und Flöte und Johanna Kurzke für ihr Trompetensolo.
Möge die Geschichte vom kleinen Senfkorn, aus dem Großes werden kann, vielen Menschen Hoffnung und Mut in schwierigen Zeiten machen.    

Monika Grzanna

Wenn Engel reisen - Gemeindefahrt nach Karlovy Vary am 29.05.2024

Am 29. Mai 2024 war es wieder soweit, die diesjährige Tagesfahrt unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf konnte starten. Auf vielfachen Wunsch lag das Reiseziel nach Eisleben und Eisenach in den Vorjahren nun etwas weiter entfernt, nach Karlsbad oder Karlovy Vary in Tschechien sollte es gehen. Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihre Kureinrichtungen, den Kräuterschnaps Becherovka und die leckeren Oblaten. Start war gegen 7.00 Uhr, eine Stunde früher als sonst, doch das machte den 44 gut gelaunten und erwartungsvollen Mitreisenden und Pfarrer Christian Kurzke nichts aus. Im komfortablen Reisebus steuerte unser Busfahrer zunächst die Stadt Schwarzenberg im Erzgebirge an. Hier begrüßten wir unsere Reiseleiterin Maria, die uns ab sofort begleitete. Mit ihrem enormen Wissen informierte sie uns allumfassend über Geschichte und Geschichten, Bergbau, Kultur und Brauchtum des Erzgebirges und unseres Reiseziels. So manches persönliche Erlebnis, kleine Anekdoten und Witzchen gehörten natürlich auch zu ihren interessanten und lustigen Ausführungen.
Nächstes Ziel unserer Reise war die Bergstadt Johanngeorgenstadt. Hier wollten wir mit dem Zug weiterfahren und mit der erzgebirgischen Semmeringbahn das Gebirge nach Karlsbad überqueren. Doch leider wurde nichts aus diesem mit viel Vorfreude erwarteten Ereignis, der Zug fuhr ausgerechnet an diesem Tag gar nicht, sehr schade. Den Grund konnten wir nicht herausfinden und so blieb uns nichts weiter übrig, als mit unserem Bus nach Karlsbad zu fahren. Doch im Verlauf des Tages wurden wir noch wunderbar für den Ausfall entschädigt.
In Karlsbad angekommen, stand zunächst das Mittagessen als verdiente Stärkung auf dem Programm. In einem urigen Brauereigasthaus konnten wir die böhmische Küche und wer wollte auch das böhmische Bier genießen. Danach brachte uns der Bus ins berühmte Kurviertel von Karlovy Vary, das wir zu Fuß mit Reiseleiterin Maria erkundeten. Hier war sie voll in ihrem Element und zeigte und berichtete uns beim Rundgang viel Wichtiges und Wissenswertes über die traditionsreiche und international bedeutende Kurstadt im böhmischen Bäderdreieck, die 2021 ins UNESCO Welterbe aufgenommen wurde. Jährlich kommen Tausende Kurgäste aus aller Welt in den malerischen Ort im Tal der Eger und Tepla, um sich mit Bädern und Trinkkuren aus den Thermalquellen Heilung und Linderung von vielen verschiedenen Krankheiten und Leiden zu verschaffen. Die meist salzhaltigen Quellen in historischen Anlagen, den Kolonnaden, können dafür von jedermann genutzt werden. Wir erfuhren, dass man zum Trinken der Heilwässer, die teilweise mehr als 60 Grad Celsius heiß sind, keine eigenen Gläser oder Tassen, sondern nur die dort erhältlichen speziellen Schnabeltassen verwenden darf. Wir staunten über die riesige Fontäne, Sprudel genannt, in der Sprudelkolonnade, über die Architektur im Gründerzeitstil, die mondänen Hotels und Geschäfte und genossen die besondere Atmosphäre der einzigartigen und immer wieder sehenswerten Kurstadt. Manche Mitreisende kannten Karlsbad aus Vorwendezeiten, doch danach begann auch hier eine neue Zeit. Bis heute hat sich Vieles zum Guten verändert, die Stadt wurde toll herausgeputzt, die Kureinrichtungen modernisiert und ist einfach immer eine Reise wert. Das wussten und schätzten seinerzeit bereits Zar Peter der Große von Russland, das Kaiserhaus in Wien (bis 1918 gehörte Böhmen zum Kaiserreich Österreich) und wie könnte es anders sein auch Dichterfürst Goethe aus Weimar.
Dann hieß es Abschied nehmen von Karlsbad und unser Bus brachte uns zurück ins Erzgebirge in den Kurort Oberwiesenthal. Dort warteten noch ein paar freudige Überraschungen auf uns - als Entschädigung für den Zugausfall. Zunächst ging es auf den 1215 m hohen Fichtelberg und von dort durften wir mit der seit 1924 bestehenden Schwebebahn hinab in Deutschlands höchst gelegene Stadt schweben, das war nicht geplant und die erste Zugabe. Nummer zwei folgte sofort und wir landeten schließlich im Hotel und Restaurant von Jens Weißflog, dem berühmtesten Oberwiesenthaler, einst als sehr erfolgreicher Skispringer weltweit bekannt, heute erfolgreicher Unternehmer, doch immer bodenständig und sympathisch geblieben. In seinem Restaurant ließen wir uns Kaffee und Kuchen schmecken und als krönender Abschluss kam Jens an jeden Tisch, verteilte Autogrammkarten und hatte auch nette Begrüßungsworte für uns parat.
Ein schöneres Finale für unsere Reise konnte es nicht geben. Voller Begeisterung und mit großer Dankbarkeit blicken wir zurück auf einen erlebnisreichen wunderschönen Tag bei herrlichem Wetter, mit unvergesslichen Erlebnissen in einer sehr angenehmen und wohl tuenden Gemeinschaft. Auch diesmal hat uns der Himmel dabei gut behütet und wohlbehalten wieder nach Hause gebracht. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Pfarrer Christian Kurzke, der Reiseleiterin Maria und unserem Busfahrer.

Monika Grzanna

 

Konfirmations-Gottesdienst am Pfingstsonntag 2024

Mit großer Freude konnte Pfarrer Christian Kurzke am Sonntag, dem 19. Mai 2024 seine 12 Konfirmanden mit ihren Familien und Paten sowie einer großen Gemeinde und dem Gemeindekirchenrat in der festlich geschmückten und voll besetzten Kirche zu Rüdersdorf zum Konfirmationsgottesdienst begrüßen.

In diesem Jahr spielte die Zahl 12 eine zentrale Rolle, immerhin waren es ja 12 Konfirmanden. Die Zahl 12 nimmt in der Bibel und auch im täglichen Leben eine herausragende Stellung ein wie der Pfarrer in der Predigt zu berichten wusste. So gibt es 12 Monate, 2 mal 12 Stunden an jedem Tag, 12 Sternzeichen am Himmel, 12 Sterne auf der Europaflagge, 12 Schuljahre bis zum Abitur, der Blauwal hat eine Tragzeit von 12 Monaten und ein Konzertgitarre verfügt über 12 Seiten. Auf den Trikots der Fußballer findet man die Zahl 12 nicht, sie ist den Fans vorbehalten.
In der Religion ist die Zahl 12 eine göttliche Zahl, in der Gottes Wille erkennbar ist. Wir kennen 12 sogenannte kleine Prophetenbücher im Alten Testament der Bibel, bei den 12 Stämmen Israels liegt die Zukunft des jüdischen Volks, im Glaubensbekenntnis bekennen wir die 12 wichtigsten Stationen aus dem Leben Jesu. Begleitet wurde Jesus von 12 Jüngern Im Alter von 12 Jahren begann er im Tempel in Jerusalem seine öffentliche Wirksamkeit und Lehre. Pfingsten ist untrennbar mit dem Heiligen Geist verbunden, der die 12 Jünger befähigte, alle Sprachen und ganz besonders die Sprache des Glaubens zu verstehen und weiter zu verbreiten. „Um den Heiligen Geist wollen wir auch heute für unsere 12 Konfirmanden bitten, dass er bei euch bleibt in eurem zukünftigen Leben“, so brachte es Pfarrer Kurzke auf den Punkt.

In der 2 Jahre währenden Konfirmandenzeit haben sich die 7 Mädchen und 5 Jungen, darunter ein Zwillingspaar, intensiv und umfangreich auf ihren großen Festtag vorbereitet. Sie lernten viel über den Glauben dazu, besuchten Gottesdienste und wirkten dort auch mit. Bei Besuchen in kirchlichen und weltlichen Einrichtungen lernten sie viele Bereiche kirchlichen Engagements kennen wie bspw. die Klinikseelsorge im SRH-Waldklinikum Gera. Einige waren zudem langjährig im Kinderchor unserer Gemeinde und wirken seit vielen Jahren in Krippenspielen mit. Konfirmanden-Rüstzeit, Paddeltour, die Fahrt zum Kirchentag und auch die Arbeitseinsätze auf den Friedhöfen ließen die Gruppe zu einer tollen Gemeinschaft zusammenwachsen. Ihre Eltern können stolz auf sie sein und auch der Pfarrer hatte doch meist Freude und Spaß mit ihnen. „Ihr habt euch entschlossen, euren Weg mit Gott zu gehen, und als Kirchengemeinde wollen wir euch dabei begleiten und zu euch stehn“, so Pfarrer Kurzke.
Nach der bewussten persönlichen Bestätigung und Bekräftigung ihres christlichen Glaubens, folgte die feierliche Einsegnung zur Konfirmation der jungen Menschen. Die Jugendlichen sind nun vollwertige Mitglieder unserer Kirchengemeinde. Sie können Paten werden, im kommenden Jahr den Gemeindekirchenrat wählen und selbst in diesen gewählt werden. Ebenso empfingen sie erstmals Brot und Wein im Heiligen Abendmahl.
Herzliche Glückwünsche zum neuen Lebensabschnitt empfingen die Mädchen und Jungen auch bereits während des Gottesdienstes. Drei Vertreterinnen der Gemeinde aus verschiedenen Generationen überbrachten diese Wünsche während der Predigt. Hanna Fröhlich wurde vor drei Jahren konfirmiert. Sie wünschte ihnen Dankbarkeit, Abenteuerlust, schöne Erlebnisse und Erinnerungen. Sabine Nagler rief sie zu Mut und Selbstvertrauen, Bescheidenheit und Hingabe, Ausdauer, Geduld und Zuversicht auf. Sie sind in der Gemeinde willkommen und nicht allein. Die Konfirmation von Ingeburg Rühling liegt gut 70 Jahre zurück. Sie riet den jungen Leuten, immer ein Ziel zu haben, mitzutun in der Gemeinde sowie die christlichen Grundwerte wie Nächstenliebe und Respekt allen Menschen gegenüber zu beherzigen.


An dieser Stelle möchten wir allen Mitwirkenden und Helfern für ihre Einsatzbereitschaft bei der Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes ganz herzlich Danke sagen. Vieles gehört dazu, damit alles klappt und schön wird, vom Blumenschmuck über die Technik bis zur Austeilung des Abendmahls und zur geputzten und festlich geschmückten Kirche. Glanzpunkt des Gottesdienstes war natürlich die niveauvolle musikalische Umrahmung mit wunderbaren Klängen vom Piano, der Orgel und Trompete, gespielt von Familie Eichner, die Gäste der Pfarrfamilie waren. Dazu begleiteten Flöte und Violine, gespielt von Ida und Verena Hemmann, den eigens ins Leben gerufenen Konfi-Gottesdienst-Projektchor. Er bestand aus Sängerinnen und Sängern des Kinderchores, des Kirchenchores Rüdersdorf sowie Eltern der Konfis und Vorkonfis. Unter der Leitung von Claudia Rammelt erklangen mitreißende und fröhliche Lieder, die sehr gut ankamen. Alle Beteiligten sorgten mit viel Herz und helfender Hand für eine feierliche und wohltuende Atmosphäre im Gotteshaus und damit für einen unvergesslichen Tag, an dem Gottes Geist wirklich die Menschen erfüllte.

Monika Grzanna

 

Gottesdienst an den Tesseteichen 2024

Am 9. Mai 2024 konnten wir die über 20-jährige Tradition fortsetzen und den Gottesdienst am Feiertag Christi Himmelfahrt erneut im Naherholungsgebiet Tesseteiche feiern. Seit Jahren ist dies eine Gemeinschaftsaktion unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf mit der Nachbargemeinde St. Gangloff. Bei herrlichem Wetter hatten sich zahlreiche Besucher aus allen Orten beider Gemeinden dazu eingefunden. Unter der Leitung der Pfarrer Christian Kurzke und Stefan Langner erlebten sie einen stimmungsvollen Gottesdienst unter freiem Himmel und genossen die verbindende und wohl tuende Gemeinschaft. Die musikalische Begleitung übernahmen die Bläser Dietrich Heiland, Dirk Panzer, Matthias Klettke und Pfarrer Kurzke sowie Simone Straßburger am Keyboard.
In seiner Predigt ging Pfarrer Langner auf Wortfindungssuche zum Thema Christi Himmelfahrt. Jesus wollte nach seiner Rückkehr in den Himmel alles für seine Jünger und für die Christen vorbereiten, denn im Sehnsuchtsort Himmel ist alles gut und geordnet. Manchmal können wir uns auch auf Erden schon wie im Himmel fühlen: in den Sternstunden unseres Lebens wie der Geburt eines Kindes, zur Hochzeit, bei besonderen Jubiläen oder der Genesung nach langer Krankheit. Als Christen sollten wir den Himmel stets im Blick behalten sowie weitsichtig und umsichtig handeln. Dann kann der Sinn dieses Feiertags zu einer guten Reise durch unser Leben auf Erden beitragen.
Unser herzliches Dankeschön geht an alle Mitwirkenden und an alle Helfer, die den Gottesdienst mit ihrem Einsatz zu einem gelungenen und zu Herzen gehenden Erlebnis gemacht haben.

Monika Grzanna

 

Kreuzweg am Karfreitag 2024

Seit dem Jahr 2002 gibt es ihn ohne Unterbrechung in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf: den Kreuzweg am Karfreitag. Für viele Menschen gehört das Gedenken an das Leiden und Sterben von Jesus Christus untrennbar zum wichtigsten Feiertag der evangelischen Kirche einfach dazu. Der langen Tradition konnten wir am 29. März 2024 ein weiteres Kapitel hinzufügen, dank guter Vorbereitung, der Mitwirkung vieler engagierter Ehrenamtlicher und nicht zu vergessen, dank der zahlreichen Besucher. Rund 130 hatten sich zum Eröffnungs-Gottesdienst in der Mühlsdorfer Kirche eingefunden. Den Gottesdienst gestaltete Pfarrer Christian Kurzke gemeinsam mit dem Kinderchor unserer Gemeinde unter der Leitung von Claudia Rammelt und Friederike Kurzke. Die musikalische Begleitung übernahmen Verena Hemmann (Violine) und Johanna Kurzke (Trompete).

Das große Thema des Kreuzwegs lautete „Lieblos-in Liebe“. Die Kinder gingen im Gottesdienst mit Gebeten, der Liturgie und passenden Liedern darauf ein und berichteten aus eigenem Erleben darüber. Pfarrer Kurzke vertiefte das Thema in seiner Predigt am Beispiel des Judas, der Jesus verraten hat, obwohl er ihn liebte. Sein Fazit lautete: Lieblosigkeit kann mit Liebe überwunden werden.
Wie sich trotz schwerwiegender Probleme in der Welt, in unserem Land und im Privaten die Liebe zeigen und die Oberhand gewinnen kann, davon erfuhren die Kreuzwegwanderer mehr auf den Stationen des Kreuzwegs in den Kirchen Pörsdorf, Rüdersdorf, Niederndorf, Harpersdorf und Kraftsdorf. Für ihre Andachten hatten sich Lektoren, junge Erwachsene und Jugendliche unserer Gemeinde intensiv damit auseinander gesetzt und brachten ihre Gedanken, Meinungen und Standpunkte in Wort und Musik sehr eindrucksvoll und lebensnah zum Ausdruck. Genau das macht den Kreuzweg immer wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis für alle Beteiligten. Die Geschichte wird lebendig, das Gedenken ist würdevoll und sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre, die unbedingt dazu gehört.
Neben der Traurigkeit und Schwere steht am Ende des Kreuzwegs die Hoffnung auf den Ostermorgen mit der Auferstehung Jesu Christi als wichtigste Botschaft im Raum. Anders gesagt: Alles wird vergehen, aber die Liebe bleibt bestehen.
Wir danken unserem Pfarrerehepaar und allen Mitwirkenden ganz herzlich für ihren Einsatz und die vielen guten Ideen. Wir freuen uns sehr, dass sich so viele junge Gemeindeglieder bereit erklärt haben, Andachten zu übernehmen, sogar mehr als Stationen zu besetzen waren. Wir hoffen, dass dies mit Gottes Hilfe so bleibt und wir unseren Kreuzweg noch viele weitere Jahre fortsetzen können.

Monika Grzanna

 

Konfirmanden und Vorkonfirmanden im Eröffnungsgottesdienst zur Bibelwoche 2024

Jedes Jahr im März stehen zwei Ereignisse im Mittelpunkt in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf. Was auf den ersten Blick wie ein Gegensatz erscheint, gehört doch seit vielen Jahren eng zusammen. In einem festlichen Gottesdienst stellen sich die Konfirmanden des Jahres und die Vorkonfirmanden des Folgejahres der Gemeinde vor. Dieser Gottesdienst fand am Sonntag, dem 17. März 2024 in der Kirche St. Peter und Paul zu Kraftsdorf statt. Zugleich wird damit auch die jährliche Bibelwoche eröffnet. Sie stand 2024 unter dem großen Thema „Gott und Mensch-eine aufregende Beziehung“ und hatte bekannte Texte der Urgeschichte aus dem 1. Buch Mose, dem Anfang der Bibel, zum Inhalt.
Das Nachdenken über Gottes Schöpfung und die Feier derselben war folgerichtig das Hauptanliegen des Eröffnungs-Gottesdienstes zur Bibelwoche. Pfarrer Christian Kurzke leitete ihn und stellte zunächst mit großer Freude seine zahlreichen tatkräftigen Unterstützer dabei vor: 12 junge Menschen aus fast allen Orten unserer Gemeinde werden zu Pfingsten 2024 ihre Konfirmation, ihre Bestätigung im christlichen Glauben und Aufnahme in die Gemeinde erhalten und weitere 6 Vorkonfirmanden im nächsten Jahr. Diese große Zahl ist nicht alltäglich, für uns etwas sehr Schönes und Besonderes und stimmt uns hoffnungsvoll. Zur Vorbereitung auf ihre Konfirmation hatten sich auch die Jugendlichen mit dem großen Thema beschäftigt und gestalteten den Gottesdienst mit Lesungen der Schöpfungsgeschichte, einer besonderen Liturgie und selbst verfassten Fürbittengebeten aktiv mit.
In seiner Predigt hinterfragte Pfarrer Kurzke diese bedeutende Geschichte, in der Gott die Erde mit Tieren und Pflanzen und schließlich auch den Menschen schuf. Gott sah nach  6 Tagen, dass alles gut war. Doch wie sieht es heute damit aus? Längst ist nicht mehr alles gut, wenn wir an den Klimawandel, die Ausbeutung der Erde und der Menschen sowie an Kriege, Not und Elend denken. Gott gab den Menschen den Auftrag, sich die Erde untertan zu machen. Krieg und Ausbeutung hat er damit sicher nicht im Sinn gehabt. Dieser Auftrag ist aber auch ganz anders zu verstehen. Als Christen sollten wir besonders am 7. Tag der Woche, dem Sonntag, Gott für seine Schöpfung danken und bedenken, wie wir unseren aktiven Beitrag für die Zukunft der Schöpfung leisten können, damit sie für unsere Kinder und Enkel erhalten und lebenswert bleibt. Diese große Verantwortung hat uns Gott übertragen.
Das gemeinsame Nachdenken und Reflektieren über die Schöpfung und weitere Texte und Geschichten aus dem 1. Buch Mose konnte in den folgenden Nachmittagen und Abenden der Bibelwoche fortgesetzt werden. Sie fanden in den bestehenden Kreisen unserer Gemeinde mit den Jugendlichen, dem Kirchenchor Rüdersdorf und den Seniorenkreisen in Rüdersdorf und Kraftsdorf statt. Dabei ging es sowohl um die Grundlagen als auch um die Abgründe unseres Lebens und was wir wirklich zum Leben brauchen.
Jörg Straßburger leitete den Nachmittag zur Bibelwoche mit den Senioren im Pfarrhaus Kraftsdorf. Er hatte sich die bekannte Geschichte über den Turmbau zu Babel oder Babylon aus dem 11. Kapitel des 1. Buches Mose als Thema ausgewählt und ihr den Titel „An Gottes Segen ist alles gelegen“ gegeben. Zunächst nahm er seine Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise weit zurück in die Antike vor mehr als 4000 Jahren. Damals war Babylon im Zweistromland im heutigen Irak eine blühende und gut funktionierende Stadt mit 75.000 Einwohnern, vielen Gewerken und einer beachtlichen Infrastruktur. Es gab Wasserleitungen und ein Abwassersystem, mehrstöckige Häuser und geschickte Handwerker, die u.a. bereits Ziegel brennen konnten. So entstand die kühne Idee, einen Turm zu bauen, der bis zum Himmel reichen sollte. Doch dazu kam es bekanntlich nicht, Gott griff ein und zerstörte diesen Größenwahn mit dem Einsturz des Turmes, der immerhin schon 91 Meter hoch war. Zudem zerstreute er die Menschen in alle Welt und ließ sie fortan in vielen fremden Sprachen sprechen. Was war der Fehler beim Turmbau? Die Menschen ließen Gott außen vor, sie meinten, auch ohne Gott, sein Zutun und seinen Segen zum Ziel zu kommen. Auch heute kennen wir diese Haltung nur zu gut, von Regierungen und von vielen Menschen. Viele Zuhörer erinnerten sich an den Slogan der DDR-Landwirtschaft vor ca. 60 bis 70 Jahren: „Ohne Gott und Sonnenschein fahren wir die Ernte ein“. Viele aktuelle Probleme in der Welt sind ohne Gottes Hilfe nicht lösbar. Auch wenn der Einzelne wenig dazu beitragen kann, ist es doch umso wichtiger, dass wir Gottes Gnade und Liebe annehmen und ihm die Ehre geben. Dann fängt Gottes Reich in uns an und die Welt kann dadurch ein wenig besser werden.
Wir danken allen Akteuren und Besuchern ganz herzlich für ihren Einsatz bzw. für  ihre Teilnahme und aktive Mitwirkung. Der Gottesdienst und die Gesprächskreise waren interessant und wegweisend. Dabei konnten alle Beteiligten etwas für ihr Leben mitnehmen sowie Trost und Kraft für ihren Alltag schöpfen.

Monika Grzanna

 

Gedanken zur Jahreslosung 2024

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“, so lautet sie, die Jahreslosung für 2024. Für jedes neue Jahr wird ein Bibelwort von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen festgelegt. Auch für jeden einzelnen Tag des Jahres werden zwei Bibelverse und ein Gebet oder ein Liedvers bestimmt und von der Evangelischen Brüderunität in Herrnhut und Bad Boll als kleines Büchlein herausgegeben. Seit fast 300 Jahren dienen die Losungen als Geleitwort für das Jahr und den Tag. Sie sollen Mut machen, Trost geben und dazu anregen, in der Bibel zu lesen und mehr vom Glauben zu erfahren.
In den Gottesdiensten zum Jahreswechsel in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf steht die Losung für das neue Jahr stets im Mittelpunkt. Am Silvester- und Neujahrstag in Mühlsdorf und Niederndorf legte Pfarrer Christian Kurzke in der Predigt seine Gedanken dazu ausführlich dar. „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“, so schrieb es der Apostel Paulus im 16. Kapitel seines 1. Briefes an die Gemeinde in Korinth. Ein wichtiger Satz, den er schrieb, weil es dort Streit und Unstimmigkeiten gab, die er damit zu schlichten versuchte. Damals wie heute ist diese Aufforderung ein bedeutendes und großes Wort. Kann man das  überhaupt erfüllen und realisieren, alles in Liebe zu tun? Und was gehört zu diesem „Alles“ dazu? Alles, was wir tun, vom Morgen bis zum Abend, von Arbeit bis Familie und Freizeit? Auch Pfarrer Kurzke ist sich nicht sicher, diesen hohen Anspruch stets und ständig erfüllen zu können, denn alles im Leben aus Liebe zu tun, ist doch echt schwierig. Im Alltag und im Beruf tut man Manches, weil es einfach notwendig ist oder auch aus Freundlichkeit, nicht immer aus Liebe. Und manchmal ist es wohl auch besser, etwas zurückhaltender zu sein. Und wenn die Jahreslosung wahr würde, gäbe es dann alles Schlechte und Schlimme auf der Welt gar nicht mehr? Und wäre das wirklich so gut?
Der Apostel machte sich auch viele Gedanken und schrieb den Satz trotzdem in seinen Brief. Vorher beschrieb er ebenso, wie die Liebe ist und was sie alles vergibt und erträgt, nachzulesen im 13.Kapitel seines Briefes. So mancher von uns heutigen Menschen wird diesen Zeilen voller Demut nicht uneingeschränkt zustimmen können. Pfarrer Kurzke riet in seiner Predigt, dass es besser sei, erst einmal klein anzufangen, sich irgendeine bestimmte Sache im Alltag vorzunehmen und diese dann in Liebe auszuführen. Damit wird man seine Erfahrungen machen und Steigerungen sind immer möglich.
Bei der Jahreslosung geht es jedoch vor allem um die Art und Weise, wie wir anderen Menschen begegnen und wie wir miteinander umgehen. Ja, die Losung klingt nach Anstrengung, doch zugleich ist sie einfach und heilsam. Es geht um den Grund unseres Lebens und unseres Christseins: Die Liebe Gottes, denn sie ist uns geschenkt. Wir sind von Gott und Jesus Christus geliebte Menschen, meine Liebe ist ein Spiegel der Liebe, mit der ich gesegnet bin und die ich empfange, so Pfarrer Kurzke. Liebe entsteht immer dort, wo Gottes Liebe hinfällt, wo Menschen durch Gottes Liebe getragen werden und sie weiter geben an andere Menschen. Wenn das geschieht, im Großen wie im Kleinen, dann erfüllen sich die Worte des Paulus, wie er sie am Schluss des 13. Kapitels seines Briefes beschreibt: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Das  Lied Nr. 645 in unserem Gesangbuch weiß ebenfalls sehr treffend darüber zu erzählen. Dort heißt es: Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise, und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise. Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt  sie fort, in Tat und Wort, hinaus in unsre Welt.

Monika Grzanna

 



Von Advent bis Weihnachten 2023 – immer wieder eine besondere Zeit

Bevor sich das alte Jahr verabschiedet, wird es im Dezember nochmal hell, bunt und heimelig. Überall in unseren Dörfern und auch in den Gotteshäusern unserer Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf wird alles festlich geschmückt und dekoriert und strahlt Vorfreude aus. Bei keinem anderen Fest im Jahr wird so viel Aufwand betrieben, doch warum machen wir das alles?
Mit dem ersten Adventssonntag beginnt die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest mit der Geburt von Jesus Christus. Jedes Jahr aufs Neue ist es für die Christen überall auf der Welt der Höhepunkt des Kirchenjahres, das mit der Adventszeit beginnt. Advent bedeutet „Ankunft“, wir warten auf die Ankunft Jesu. Als Kirchengemeinde haben wir uns mit besonderen Gottesdiensten und Konzerten auf das bedeutende Fest vorbereitet. Vieles ist längst zur Tradition geworden wie der Gottesdienst in der Gaststätte „Käseschänke“ am 2. Adventssonntag, doch auch Neues kam hinzu. Dazu gehört die Andacht zum Nikolaustag am 6. November 2023 in der Niederndorfer Kirche. Pfarrer Christian Kurzke machte die Besucher mit dem Leben und Wirken des Heiligen Nikolaus vertraut, auch wenn manches dabei Legende sein mag und wir als evangelische Christen nicht so viel mit den Heiligen anfangen können. In der Bibel steht nichts von Nikolaus, der Geistliche lebte im 4. Jahrhundert und war Bischof von Myra in Kleinasien in der heutigen Türkei. Er hat wie Jesus Christus viele gute Werke getan, half Menschen in großer Not und beschenkte sie reich. Damit konnten sie ein besseres Leben führen, erfuhren Hilfe, Trost und Stärkung. Daraus entwickelte sich das Beschenken der Kinder am Nikolaustag, zu Weihnachten gab es in früheren Zeiten keine Geschenke. Martin Luther und seine Frau Katharina kannten diesen Brauch ebenfalls und beschenkten ihre Kinder am Nikolaustag. Auch wir sollen uns beschenken lassen und auch andere Menschen beschenken, denen es nicht so gut geht, mit materiellen Dingen und ebenso mit Gottes Wort und seiner Liebe und Gnade.
Als Kirchengemeinde wurden wir am 3. Adventswochenende mit zwei wunderschönen Konzerten beschenkt. Am Abend des 16. Dezember 2023 fand das Adventskonzert des Kirchenchores Rüdersdorf statt. Der Chor mit seiner Leiterin Brigitte Hahn erfreute die Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm aus traditionellen und neueren christlichen Liedern. Schwungvolle, getragene und vertraute Melodien erfüllten den Kirchenraum und luden auch zum Mitsingen ein. Unterstützt wurde der Chor von Pfarrer Kurzke mit Lesungen aus dem Lukasevangelium und natürlich mit schwungvoller Weihnachtsmusik auf Trompeten, Violine, Flöten und Orgel. Dafür danken wir ganz herzlich Claudia Rammelt, Christian und Johanna Kurzke, Verena und Ida Hemmann und Brigitte Hahn mit ihrer Chorsängerin und Flötenspielerin.
Für das stimmungsvolle Bläserkonzert am 17. Dezember 2023 in der Harpersdorfer Kirche geht ein großes Dankeschön an die Bläservereinigung Wünschendorf, die zum ersten Mal bei uns zu Gast war und die Besucher mit ihrer Weihnachtsmusik und ihrem Können begeisterte.
Der Heilige Abend lud am 24. Dezember 2023 zu insgesamt fünf Gottesdiensten mit Krippenspielen in die Kirchen Harpersdorf, Kraftsdorf, Mühlsdorf, Pörsdorf und Rüdersdorf ein. Das stimmte uns froh und dankbar und war möglich, weil viele Kinder und Jugendliche gerne mitspielen wollten. Aufgeführt wurden klassische Krippenspiele mit Verbindungen und Bezügen zur Gegenwart und ein Krippenspiel der ganz anderen Art. In allen Kirchen konnten die zahlreichen Besucher die Geburt Christi nach der Weihnachtsgeschichte des Lukas nachempfinden und sich so wunderbar auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen.
In der Pörsdorfer Kirche hatten „fünf wilde Konfi-Jungs“ mit Pfarrer Kurzke ihren großen Auftritt. Die Bezeichnung gab ihnen ihr Pfarrer wohl aus gutem Grund, doch nun konnten sie sich von einer ganz anderen Seite zeigen. Im Krippenspiel wurden sie zu Gott und zu vier Engeln und erörterten in einer Beratung im Himmel sehr eindrucksvoll, wie denn nun Jesus Christus am besten auf die Welt kommen soll. Schließlich ist das eine ganz besondere Geschichte, die gut überlegt sein will. Die Menschen sollen sich darüber freuen und fröhlich sein, aber auch zum Nachdenken angeregt werden und zur Besinnung kommen. Verschiedene Möglichkeiten wurden beraten, doch die Lösung war eindeutig und konnte nur lauten: Jesus Christus soll als Kind zur Welt kommen. Gott selbst kommt in ihm als Kind zu uns auf die Erde und will uns damit immer wieder Hoffnung und Frieden in unsere Herzen und Sinne und in die Welt bringen. Die fünf Konfi-Jungs meisterten ihre Aufgabe hervorragend - so wie alle Mitwirkenden und Regisseure der fünf Krippenspiele und erhielten zu Recht und verdient großen Applaus für ihre Leistungen und ihren großen Einsatz. Wir danken ihnen allen von ganzem Herzen dafür. Und wir danken den zahlreichen Besuchern, denn für sie alle gehören die Gottesdienste mit den Krippenspielen als fester Bestandteil zu einem schönen, besinnlichen und gelungenen Weihnachtsfest.

Monika Grzanna

 

 


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